Dein Freund und Helfer

Das Mikrobiom

Das Mikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in oder auf dem Körper leben. Das sind Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Urtierchen und Helminthen oder Würmer.

Mikroorganismen sind überall und seit Millionen von Jahren leben wir in Symbiose mit ihnen zusammen. Sie übernehmen im Körper wichtige Funktionen bei der Verdauung, beim Immunsystem und vielen anderen Aufgaben, die heute intensiv erforscht werden. Dafür geben wir den Mikroorganismen Nahrung und ein geschütztes Umfeld, indem sie sich wohlfühlen und vermehren.

Die mikroskopisch kleinen Mitbewohner lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:

  • Kommensale Bakterien, die friedlich mit uns zusammenleben
  • Symbiotische Organismen, die dafür sorgen, dass wir gesund bleiben
  • Krankheitserreger, die uns schaden können

 



Questions & Answers zum Mikrobiom


Woher kommt der Begriff Mikrobiom und was bedeutet er?
Der Begriff Mikrobiom wurde im Jahre 2001 von Joshua Lederberg festgelegt und beinhaltet die ökologische Gemeinschaft aller symbiotischen, kommensalen und pathogenen Organismen, welche den Körper besiedeln. Das bedeutet es gibt für den Körper gute, neutrale und schlechte Organismen. Dazu zählen Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen und Helminthen.
Ist es wahr, dass der Hund ein komplexes Ökosystem ist – ein soziales Netzwerk – welches Billionen von Bakterien und anderen Mikroorganismen beherbergt?
Ja und ob! Das Mikrobiom besteht aus 10-100 Billionen symbiotisch mikrobieller Zellen, hauptsächlich im Darm lokalisiert. Ein Vergleich der Zellzahlen ergab, dass Mikroben, die mit uns leben unsere eigenen Körperzellen mit einem Faktor von 1,3:1 übertreffen. Das Gewicht dieser Mikroben beträgt ungefähr ein bis drei Prozent des Körpergewichtes (bei einem 25 kg-schweren Hund sind das 0,25-0,75 kg Mikroben).
Stimmt es, dass der Körper ohne das Mikrobiom nicht richtig funktionieren könnte?
Der Körper ist ein komplexes Ökosystem, von dem lange angenommen wurde, dass es in der Lage ist, als seine eigene physiologische Insel zu existieren. Aber wir lagen so falsch!
Ohne die Billionen von Mikroben, mit denen wir unseren Körper teilen, würden wir uns schwertun, wichtige Nährstoffe abzubauen, Signale vom Körper bezüglich unseres Zustands von Hunger oder Sättigung zu empfangen oder unser Immunsystem in Schach zu halten!
Wo auf meinem Körper leben die Bakterien?
Diese Bakterien leben überall, wo der Körper der Umwelt ausgesetzt ist, wie zum Beispiel auf der Haut, im Mund, in der Vagina, in den Atemwegen oder im Darm.
Werden Hunde mit dem Mikrobiom geboren?
Tatsächlich beginnt jedes neugeborene Leben steril. Während der Geburt und dem Säugen sammeln die Welpen die mütterlichen kommensalen Bakterien auf.
Während der ersten Lebensmonaten reift das Mikrobiom beinahe zum Erwachsenenstadium heran, was es zu einem der komplexesten Ökosysteme der Welt macht. Während dieser Zeit und darüber hinaus spielt die Ernährung eine Schlüsselrolle bei der Zusammensetzung des Mikrobioms.
Ist es wahr, dass eine Schädigung des Mikrobioms zu Allergien führen kann?
Das Immunsystem befindet sich in einem konstanten Balanceakt zwischen Abwehr und Toleranz. Diesen Balanceakt kann das Immunsystem nur mit der Hilfe von Mikroorganismen stemmen. Die Mikroben bringen dem Immunsystem bei, welche Zellen bekämpft werden und welche in Ruhe gelassen werden sollen.
Die Bakterien sind also notwendig, um das Immunsystem zu trainieren. Sie entscheiden über Freund und Feind! Wenn diese Bakterien fehlen, überreagiert das Immunsystem auf alles Mögliche und es können Allergien entstehen.
Warum haben wir die Mikrobiom so lange ignoriert?
Normalerweise denkt man bei Bakterien immer an pathogene, schädliche Bakterien. Darum hat sich auch die Wissenschaft sehr auf diese schädlichen Bakterien fokussiert und die „guten Jungs“ ignoriert.
Der Grund, sagt der Biologe Sarkis K. Mazmanian vom California Institute of Technology, ist unsere verdrehte Sicht auf die Welt. „Unser Narzissmus hat uns gebremst; wir dachten, wir hätten bereits alle Funktionen, die wir für unsere Gesundheit benötigen” sagt er. „Nur weil Bakterien fremd sind, nur weil wir sie erst während unseres Lebens erwerben, sind sie nicht weniger ein wesentlicher Bestandteil von uns.“
Ein weiterer Grund war die fehlende moderne Technik. Obwohl es erste Studien zum Mikrobiom schon 1680 von Antonie von Leewenhoek gab, der zwischen seinen fäkalen und oralen Bakterien bemerkenswerte Unterschiede feststellte, gab es zu der Zeit noch keine adäquaten Methoden, um das Mikrobiom vollständig analysieren zu können. Heute erlauben moderne (molekularbiologische) Techniken die Isolierung und Charakterisierung ALLER Bakterien, auch der schwer zu züchtenden anaeroben Bakterien, und die Möglichkeit zu verstehen, was diese Bakterien alles Gutes für uns tun!
Wie kann ich das Mikrobiom schützen?
Die größte Bedrohung für das Mikrobiom stellt der weitverbreitete Gebrauch von Antibiotika dar.
Antibiotika unterscheiden leider nicht zwischen den guten und den schlechten Bakterien.
Anders gesagt kannst du das Mikrobiom schützen, indem du Antibiotika und andere nicht-selektive antibakterielle Substanzen vermeidest. Eine geeignete Nahrung mit viel Ballast- und Vitalstoffen unterstützt das Mikrobiom.